Bericht: Alex Weigl
Auf der Rückfahrt von der Wanderfahrt Berlin entstand die Idee der Ruderfahrt nach Obermühl. Ein Termin war – in Absprache mit Harald Stifter – schnell gefunden, sein Terminkalender gab nur 2 Wochenenden her. Sehr schade, dass er dann doch nicht dabei sein konnte.
Der Ister-Achter wurde dennoch voll und so trafen sich am Freitag früh neun Ruderwillige, um die Strecke bei durchwachsener Wettervorhersage in Angriff zu nehmen. Gott sei Dank sah nur die Steuerfrau der ersten Etappe nach Ottensheim Gudrun die drohenden schwarzen Regenwolken im Westen auf uns zukommen. In der Puchenau war es so weit, das Regengewand wurde angelegt und die ersten Regenspritzer im Ruderboot ausgesessen. Aber es wurde schnell besser und das Überheben in Ottensheim gelang trocken und problemlos. Der Weg nach Aschach war begleitet von einem starken Westwind, der uns das Leben und das Rudern nicht einfacher machte.



Vor Aschach die üblichen Begegnungen mit Fischern, die an der Uferböschung alles daransetzten, möglichst unauffällig zu bleiben. Wen wundert es, dass die eine oder andere Leine von unserem Achter gefangen wurde. Aber unser Bugmann Klaus konnte uns mit teils akrobatischen Einlagen befreien. Wir verabschiedeten uns immer mit Anstand und einem freundlichen „Petri Heil“ von diesen Zusammentreffen mit Fischern, denen so ein großer Fang sicher länger nicht gelingen wird. Nach der Pause im Gasthof „Sonne“ in Aschach passierten wir die Schleuse Aschach. Die Schleusenaufsicht hat immer großes Verständnis für unsere Schwierigkeiten mit großen Booten bei der Überhebstelle und so war weder die Stromauf- noch die Stromab Schleusung in Aschach ein Problem. Weiter ging es in das wunderschöne obere Donautal. Der Wind hatte sich weitgehend gelegt und wir passierten schöne Schotterbänke, naturbelassene Ufer, den Kaiser-Wirt, den Gasthof Ernst in Untermühl, die Wikinger in der Exlau und näherten uns frohgemut Obermühl.


Zum großen Schrecken einiger Ruderer (eigentlich nur Wolfgang Straka, Fehler in der Kommunikation!!) steuerte unser Steuermann Franz Ransmayr das Boot gezielt in die Innenkurve und damit weg vom Hafen in Obermühl. Eine alte Tradition, liebevoll hochgehalten, verbindet die Fahrt nach Obermühl mit einem „100er“ – da müssen aber noch 3 Kilometer zusätzlich stromauf gerudert werden. Da half wenig Jammern, auch diese Teilstrecke wurde bezwungen, elegante Wende bei StKm 2180.8 und wir näherten uns letztendlich dem ersehnten Ziel Obermühl. Aber wo kann ein 16 Meter langes Boot gut an Land gebracht werden? Wir versuchten es diesmal mit dem kleinen Kanuhafen. Die Einfahrt unter einer niedrigen schmalen Brücke war noch gut zu bewältigen, die anschließende 90° Kurve forderte die volle Aufmerksamkeit. Bugmann Klaus dirigierte, die Mannschaft folgte (fast immer) und Steuermann Franz löste uns mit Akrobatik von einer schweren Kette am Steuer, die als Hindernis den Weg versperrte. Souverän legten wir an einem Steg an, der für einen Doppeldreier ideal war. Aber auch diese Situation wurde gelöst, das Boot sicher am Steg vertäut und wir trafen froh und erleichtert im Gasthof Aumüller ein.





Große Gastfreundschaft der Wirtsleute, gute Fische und ein sehr freundliches Ambiente auf der überdachten Terrasse, dazu Verstärkung durch die Radfahrer Karin und Gerald, der Abend verlief in guter Stimmung.


Retour am nächsten Tag und wir ruderten bis Ottensheim, wo beim „Wikinger Horn“ die Suche nach dem schnellsten Achter begonnen hatte. Trotz des großzügigen Angebots des Veranstalters, für den C-Achter eine eigene Kategorie aufzumachen entschieden wir uns für ein sehr gesundes Mittagsmahl im Restaurant „Vital“, feuerten die Sprint-Achter an und bewältigten bei gutem Westwind die letzte Etappe in den Winterhafen. Schön war’s und gerne mal wieder, das war das Resümee der Ruderer Klaus Lummerstorfer, Didi Daume, Anna Berghammer, Christine Milton, Franz Ransmayr, Wolfgang Straka, Dagmar Kuttelwascher sowie Gudrun und Alex Weigl.
